KONZEPTION

Liebe Eltern, liebe Interessierte,
mit der Ihnen vorliegenden Konzeption, möchten wir Ihnen einen Einblick in unseren Alltag, unsere Philosophie, unsere pädagogischen Leitziele und Methoden und in alle weiteren Bereiche geben, die unsere Einrichtung ausmachen.
Vorwort
Liebe Eltern, liebe Interessierte,

mit der Ihnen vorliegenden Konzeption, möchten wir Ihnen einen Einblick in unseren Alltag, unsere Philosophie, unsere pädagogischen Leitziele und Methoden und in alle weiteren Bereiche geben, die unsere Einrichtung ausmachen. Uns ist es wichtig, die besondere Identität und Qualität unserer Kita auf verschiedenen Ebenen widerzuspiegeln und Ihnen die nötige Transparenz zu bieten, um eine Öffnung nach außen zu erreichen.

Unsere Konzeption wurde von allen Mitarbeitern der Kindertagesstätte erarbeitet. Sie trägt die individuelle Handschrift aller Beteiligten, doch ist sie nie „ganz fertig“,
da wir uns immer nach den Bedürfnissen unserer Kinder weiter entwickeln.

 
Das Bild vom Kind
Jedes Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit mit individuellen Bedürfnissen, Stärken und Vorlieben mit seiner ganz persönlichen Geschichte und einem eigenen Charakter, der vom Elternhaus und sozialen Umfeld geprägt wird.

„Ich bin einzigartig,
so gedacht,
so gewollt.
Meine Aufgabe ist es,
mich zu entdecken,
mich zu entfalten,
ich zu werden,
ich zu sein.“
(M. Feigenwinter)

Ganzheitliches Lernen ist ein wichtiger Wegweiser der kindlichen Entwicklung. Das Kind steht in pädagogischen Grundlagen und Zielen im Mittelpunkt. Um das Kind in seiner individuellen Entwicklung für sein weiteres Leben pädagogisch begleiten und fördern zu können, müssen wir das Bild vom Kind immer vor Augen haben.

Das Kind ist von Geburt an mit grundlegenden Fähigkeiten und Kompetenzen, sowie einem Lern-und Entwicklungspotenzial ausgestattet. Bereits vom ersten Tag an beobachtet, entdeckt, erforscht und gestaltet das Kind seine Welt. Das Kind möchte aktiv sein. Es setzt sich neugierig mit seiner Umwelt auseinander.

 

Das Kind ist experimentierfreudig und mutig im Umgang mit Neuem. Aus eigenem Antrieb heraus will es die Dinge, die es umgibt, verstehen und Neues dazu lernen. Das Kind ist schon früh zu kognitiven Leistungen in der Lage. Es ordnet die neuen Erfahrungen ein und deutet sie auf der Grundlage bisheriger Erlebnisse.

Im Laufe seiner Entwicklung hat das Kind das Bedürfnis soziales Miteinander mit anderen Menschen zu erleben, die Natur zu entdecken und vielseitige Aufgaben zu lösen. Es fragt nach dem Sinn des Lebens. In keiner anderen Phase des Lebens lernt der Mensch so schnell und ausdauernd.

1. Vorstellung der Einrichtung

Unsere Evangelische Kindertagesstätte Bethanien gehört der Kindergartengemeinschaft des evangelischen Kirchenkreises an.

Die Kindertagesstätte Bethanien ist eine fünfgruppige Einrichtung für Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren.
Wir befinden uns mitten im Stadtteil von Bochum-Gerthe. Auf dem Grundstück der ehemaligen Bergbauvilla, die in den letzten Jahrzenten die Kinder und das Team beherbergte, ist im Jahre 2019 ein neues, nach den aktuellen Standards und Richtlinien entworfenes, zweigeschossiges Gebäude errichtet worden. Ferner ist es unter dem Leitbild der Inklusion so gebaut worden, dass es barrierefrei (Rollstuhlgerecht)und für alle Kinder individuell nutzbar ist.

Unsere Kita liegt zentral und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Bochum-Gerthe hat sich von einem ehemaligen klassischen Bergarbeitervorort zu einem attraktiven Wohngebiet für junge Familien entwickelt. Nahe gelegene Waldgebiete, u.a. der Gysenbergpark, laden zu Ausflügen und Spaziergängen ein.

Eines unserer Herzstücke ist unser Außengelände. In unserem Offenen Konzept ist das Außengelände als zusätzlicher Bildungsraum zu sehen, der den Kindern bei fast jedem Wetter in den Freispielphasen zur Verfügung steht. Für uns hat das Spiel im Außenbereich einen hohen Stellenwert, da es nur noch wenige öffentliche Plätze gibt, auf dem die Kinder ihrem Bewegungsdrang nachgehen können.

Ein weiteres Augenmerk legen wir auf die Zusammenarbeit mit „Haus Gloria“ (Seniorenheim), das direkt neben unserer Kita beheimatet ist. Nicht jedes Kind hat Großeltern oder sieht die eigenen oft genug. Dabei ist Begegnung zwischen den Generationen nicht nur für alte Menschen, sondern auch für Kinder sehr wichtig. Im 14-tägigen Rhythmus besuchen wir uns gegenseitig, um zu singen, uns zu unterhalten und miteinander zu spielen. Auch bei Festen beider Institutionen besuchen und beteiligen wir uns gegenseitig. Es ist für beide Seiten eine Bereicherung und führt auch zu gegenseitigem Verständnis der beiden Generationen.

1.1 Einrichtungsstruktur
Öffnungszeiten: 7.00 bis 16.00 Uhr

Bei uns gibt es:

Plätze von 7.30 bis 12.30 Uhr (25 Std. Woche)

Plätze von 7.00 bis 14.00 Uhr (35 Std. Woche)

Plätze von 7.00 bis 16.00 Uhr (45 Std. Woche)

Gruppenform 1: zwei Gruppen je 20 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren (davon jeweils 6 Kinder unter 3 Jahren)

Gruppenform 2: 12 Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren

Gruppenform 3: zwei Gruppen je 23 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren

1.2 Teamstruktur
Wir arbeiten in einem Multiprofessionellem Team zusammen: Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen, Sozialpädagogen/innen, Heilpädagogen/innen und Praktikanten/innen in der Ausbildung gehören zum qualifizierten Fachpersonal.

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlicher beruflicher Qualifikation, Alter, ethischer Haltung, verschiedener Religionen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungshintergründen prägt unser Team. Bei gleicher pädagogischer Zielsetzung und Haltung unserer Arbeit, nehmen wir unterschiedliche Aufgaben wahr, fügen aber unsere unterschiedlichen Sichtweisen auf das Kind und die kindliche Entwicklung zusammen und tauschen diese miteinander aus, um den bestmöglichen Entwicklungsprozess für das Kind zu begleiten.

Weiterhin unterstützen uns im Team eine Küchenkraft, zwei Reinigungskräfte, ein Hausmeister und Ehrenamtliche Mitarbeiter bei unserer Arbeit.

Das Team nimmt regelmäßig an aktuellen Fortbildungen im Bereich der Partizipation, Wahrnehmender Beobachtung, religiöser Bildung etc. teil. Regelmäßig werden wir in der alltagsintegrierten Sprachbildung geschult. Weiterbildungen, unter anderem zum Marte Meo Practitioner, sowie zur Inklusionsfachkraft sind einige Besonderheiten, die Teammitglieder absolviert haben.

2. Pädagogisches Leitbild

Das Leitbild veranschaulicht Mitarbeitenden, Eltern, Kooperationspartnern und der Öffentlichkeit die Ziele und Werte der Kindertageseinrichtungen des Kirchenkreises Bochum. Es beschreibt, welche Grundsätze und Wertvorstellungen das pädagogische Handeln in unseren Kindertageseinrichtungen bestimmen.

Wir nehmen den diakonischen und verkündigenden Auftrag der Kirche wahr.
Die im Grundgesetz verankerten humanistischen Werte im Zusammenleben aller Menschen werden respektiert.
Wir vermitteln den Kindern die Liebe Gottes ganzheitlich.

Die kirchliche Grundlage für die Trägerschaft ist verankert in der Kirchenordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen und der staatliche Auftrag der Einrichtungen ist formuliert im Kinderbildungsgesetzt (KiBiz) des Landes NRW.

Wir nehmen die in der UN-Kinderrechtskonvention formulierten Kinderrechte ernst.

Christliches Menschenbild

Das Handeln des Trägers und der Mitarbeitenden orientiert sich am christlichen Menschenbild mit seinen Facetten des Angenommen- und Angewiesenseins, des Gelingens und Scheiterns, und dem Respekt vor der Würde des Einzelnen.

Das Kind und seine Familie

Im Mittelpunkt steht das Kind: In unseren Kindertageseinrichtungen wird jedes Kind und seine Familie als Geschöpf Gottes respektiert und geachtet. Hier erlebt es, dass Gott uns Menschen annimmt – unabhängig von unserer sozialen, kulturellen und religiösen Herkunft – und uns beschenkt mit allen Gaben und Begabungen, die wir zur Entfaltung und Gestaltung unseres Lebens benötigen.

Recht auf Religion

Kinder haben ein Recht auf Religion. Wir begleiten Kinder in ihrer religiösen Entwicklung, eröffnen ihnen den Zugang zu Inhalten und Ausdrucksformen des christlichen Glaubens und ermöglichen den Kindern sinnstiftende Deutungen ihrer selbst und ihrer Umwelt. Wir verstehen uns im Sinne eines offenen Angebots als Orte evangelischer Bildung.

Offenheit, Respekt und Achtung

Träger und Mitarbeitende begegnen Kindern und Eltern auch anderer Religionen mit Offenheit, Respekt und Achtung. Wir bieten die Möglichkeit, gemeinsam über Glaubensfragen zu sprechen.

Wertschätzung und Anerkennung

Die Mitarbeitenden bringen den Kindern und Eltern sowie Kooperationspartnern Wertschätzung und Anerkennung entgegen. Ihr Umgang ist durch Freundlichkeit und persönliche Ansprache geprägt.

Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung

Unsere Kindertageseinrichtungen setzen sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ein. Das prägt ihren pädagogischen Alltag, das Miteinander von Mitarbeitenden, Kindern und Eltern und den Umgang mit endlichen Ressourcen.

Teil der Kirchengemeinde

Die Kindertageseinrichtungen sind Teil der evangelischen Kirche, ins besondere ihrer Kirchengemeinde. Die Kinder und Eltern erleben unsere Gemeinden als diakonische, verkündigende, kommunikative und feiernde Gemeinde. Leitung und Mitarbeitende zeichnen sich durch eine fachliche Kompetenz mit einer christlichen Grundhaltung aus.

Teil des Gemeinwesens

Unsere Kindertageseinrichtungen sind Teil des Gemeinwesens, in dem Kinder und Erwachsene gemeinsam leben und lernen. Der Träger fördert ihre Vernetzung mit allen für sie relevanten Arbeitsbereichen.

Qualitätsmanagement

Der Träger verantwortet das Qualitätsmanagement, deren Qualitätsentwicklung- und Sicherung. Er unterstützt eine qualitativ gute Arbeit durch Fachberatung, die den Träger und die Kindertageseinrichtungen berät und unterstützt.

Ziele

Das Selbstverständnis, der religionspädagogische Auftrag, die Handlungsfelder und die Wertvorstellungen, die unseren Leistungen zugrunde liegen, sind schriftlich dargelegt. Das Leitbild bestimmt das Verhalten und Handeln der Leitungskräfte und der Mitarbeitenden. Die Konzeption und das Qualitätsmanagementhandbuch basieren auf den Inhalten des Leitbildes. Träger und Leitung sind verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung des Leitbildes in der Alltagspraxis und üben eine Vorbildfunktion für die Mitarbeitenden aus.

2.1 Qualitätsmanagement
Seit April 2017 sind wir mit dem Ev. BETA-Gütesiegel zertifiziert.

Um unsere qualitative Arbeit auf einem hohen Niveau zu halten, arbeiten wir seit einigen Jahren mit unserem eigenen QM-Handbuch der Einrichtung. Dieses Handbuch bildet den Rahmen, für unsere Einrichtung, um die Qualitätskriterien umzusetzen. So entsteht Transparenz und Klarheit gegenüber dem Träger, der Gemeinde, den Eltern und der Öffentlichkeit.

Unser Träger verantwortet das Qualitätsmanagement, deren Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung. Er unterstützt die qualitativ gute Arbeit durch unsere Fachberatung, die den Träger und die Kindertageseinrichtungen berät und unterstützt.

An Fachtagen und in Arbeitskreisen arbeiten wir regelmäßig an den Kern-und Führungsprozessen, sowie entsprechenden Anlagen, welche alle Prozesse pädagogisch als auch administrativ beinhalten. Jede Einrichtung hat eine/einen geschulten QM-Beauftragte/n, der für die Koordination der Erarbeitung der Qualitätsprozesse in der eigenen Kita zuständig ist.

Das QM-Handbuch ist sozusagen unser alltägliches Handwerkzeug, an dem wir uns bei unserer Arbeit orientieren.

Um unsere Arbeit zu überprüfen wird jährlich ein internes Audit erstellt. So wird unsere Qualität gesichert. Im Abstand von fünf Jahren wird eine Rezertifizierung durchgeführt.

2.2 Kinderschutz

Der Schutz der Kinder ist wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit und ist gesetzlich (§ 8a SGBVIII) geregelt. Wir als Fachkräfte sind verpflichtet uns um das Wohl der uns anvertrauten Kinder zu sorgen und den Schutzauftrag wahrzunehmen. Bei Anzeichen, die das Kindeswohl beeinträchtigen könnten, beraten wir uns zeitnah im Team. In Elterngesprächen werden Beobachtungen und tragfähige Kooperationen aufgebaut, um frühzeitige Angebote und Hilfen zu organisieren, Annahmen besprochen und gemeinsame Wege nach Hilfe gesucht. Bei schwerwiegendem Verdacht sieht das Gesetz die Kooperation mit dem Jugendamt vor. Unsere Einrichtung hat eine Kinderschutzbeauftragte, die regelmäßig an Arbeitskreisen teilnimmt.

 

Da die Kinder viele Stunden in unserer Einrichtung verbringen, ist es uns sehr wichtig, dass sie sich sicher fühlen und Vertrauen zu den Menschen haben können, die sie umgeben. Unser Team trägt dazu bei, dass sich die Kinder in unserer Einrichtung zu starken, fröhlichen, kompetenten und sozialfähigen Menschen entwickeln können.

Auszug aus dem Kinderschutzkonzept der Kita Bethanien:

– Verpflichtung Kinder vor übergriffigen Verhalten, körperlicher, seelischer, 

sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch zu schützen

– Achten auf Anzeichen von Vernachlässigung und Gewalt bei Kindern

– Respektieren der Intimsphäre, sowie das individuelle Grenzempfinden der Kinder

– Wertschätzung der Kinder, als Individuum mit eigener Persönlichkeit

– jedes Kindes hat einen eigenen Willen und Entscheidungsfreiheit

– Verzicht auf abwertendes und ausgrenzendes Verhalten

ein Konzept der Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde der Kinder wird bei uns gelebt

– Regeln für risikoreiche Situationen sind festgelegt. (K.2.12)

– Jährlich wird eine Risikoanalyse durchgeführt.

– ein sexualpädagogisches Konzept liegt vor, dass verbindliche Grundlagen der sexualpädagogischen Arbeit ist. (K 1.1/01)

 

Wir sind verpflichtet eine Gefährdungseinschätzung unter Hinzuziehung einer insoweit erfahrenen Fachkraft und unter Einbezug der Erziehungsberechtigten vorzunehmen. Es wird ein individuelles Schutzkonzept für das Kind entwickelt.

Wenn die überlegten Maßnahmen nicht helfen oder die Erziehungsberechtigten diese nicht annehmen, wird das Jugendamt informiert.

Wir arbeiten mit der Institution Neue Wege zusammen.

2.3 Kinderrechte
Wir orientieren uns an den Kinderrechten der UN-Kinderechtskonvention

Hier sind die zehn wichtigsten Kinderrechte zusammengefasst:

– Alle Kinder haben das Recht gleichbehandelt zu werden

– Alle Kinder haben das Recht gesund und gut leben zu können

– Alle Kinder haben das Recht vor Gewalt geschützt zu werden

– Alle Kinder haben das Recht sich zu informieren, sich frei entscheiden und bei Themen, die sie betreffen mitzubestimmen

– Alle Kinder haben das Recht auf Bildung und Ausbildung

– Alle Kinder haben das Recht auf Freizeit und Spiel

– Alle Kinder haben das Recht auf Fürsorge durch ihre Eltern

– Alle Kinder haben das Recht auf einen eigenen Namen, auf die Zugehörigkeit zu einer Familie und zu einem Staat

– Alle Kinder haben das Recht auf die Fürsorge beider Elternteile

– Alle Kinder haben das Recht auf Privatsphäre

– Kinder mit Behinderungen haben das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung, sie sollen aktiv am Leben teilnehmen.

 

Die Kinderrechte werden regelmäßig im Morgenkreis belebt und besprochen.

Jährlich feiern wir mit verschiedenen Aktionen den „Weltkindertag“.

3. Konzept der offenen Arbeit
Unsere Einrichtung arbeitet nach dem Konzept der offenen Arbeit, welches sich an den Ansätzen von Gerhard Regel und Axel Jan Wieland, sowie dem situativen Ansatz nach Krenz orientiert. Offene Arbeit bedeutet, sich auf einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess einzulassen sowie „die Eigenständigkeit des Kindes liebevoll zu respektieren und dem Kind in einer vorbereiteten Umgebung zu ermöglichen, sich nach seinen Bedürfnissen und Neigungen zu entwickeln“.

Die Kinder verfügen über vielschichtige Entscheidungsfreiheiten und lernen eigenständig und selbstbewusst ihren Spielbereich und Spielpartner zu wählen. Sie sind partizipativ in das Kitageschehen eingebunden und ihre Interessen dienen uns als Wegweiser für die Ausgestaltung von Angeboten und alltagsintegrierten Impulsen. Die Spiel- und Lernprozesse werden bei den Kindern dadurch individuell gestärkt. Durch die Entscheidungsfreiräume gewinnen die Kinder wichtige Kompetenzen, die sie in ihrer Entwicklung unterstützen.

Die offene Arbeit bietet den Kindern vielfältige Freiräume. Besonders in der morgendlichen Bringe-Zeit und dem gemeinsam gestalteten Morgenkreis verschafft die eigene Stammgruppe mit konstanten Bezugserzieher/Innen, Struktur und Sicherheit im freien alltäglichen Geschehen. Die Kinder haben im gesamten Tagesablauf die Möglichkeit ihren Bedürfnissen, Wünschen und Interessen nach zu gehen.

Auf diese Weise können die Kinder in der ganzen Einrichtung Spielorte, -partner und Materialien bzw. Angebote der pädagogischen Fachkräfte selbst wählen.

Die Räume sind vielfältig und unterschiedlich nach den unterschiedlichen Bildungsbereichen gestaltet. So können die Kinder jederzeit ihre eigenen Interessen entwickeln und entfalten, eigene Ideen konstruieren und ihr Vorhaben umsetzen.

Entscheidungsfreiräume der Kinder bedeutet nicht, Kindern alle Entscheidungen zu überlassen und Verantwortung an sie vollständig zu übertragen. Die Erwachsenen setzen weiterhin den Rahmen, indem sich die Kinder bewegen.

Unsere Kita ist ein Ort der Lebensfreude und des Abenteuers. Die Kinder sind die Hauptpersonen, ihr Handeln und ihre Bedürfnisse geben den Ausgangspunkt für unsere pädagogische Arbeit.

3.1 Berliner Eingewöhnungsmodell
Für einen gelungenen Kitastart arbeiten wir nach dem Berliner-Eingewöhnungsmodell, das bedeutet:

– dass Sie als Eltern ihr Kind in den ersten Tagen begleiten und dem /den Erzieher/innen eine erste Kontaktaufnahme ermöglichen.

– an den ersten drei Tagen dauert der Besuch der Einrichtung ca. eine Stunde und wird dann langsam und individuell gesteigert.

– die Eingewöhnungszeit richtet sich danach, wieviel Zeit ihr Kind benötigt, sich an den/die Erzieher/Erzieherin, an den Räumen und an den Tagesablauf zu gewöhnen. Diese dauert etwa 2-6 Wochen.

3.2 Tagesgestaltung
Von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr werden die Kinder in die Kindertageseinrichtung gebracht. Die Kinder werden morgens in ihren jeweiligen Stammgruppenräumen betreut. Um 9.00 Uhr findet in allen Stammgruppen der Morgenkreis statt.

Morgenkreis:

Der Morgenkreis findet auf Gruppenebene, täglich in der Zeit von 9.00 Uhr-9.20 Uhr, nach festgelegten Ritualen statt.
Ein Kind übernimmt die Leitung des Kreises. Durch das Läuten einer Glocke werden die anderen Kinder zum Kreis eingeladen. Der/ Die Morgenkreisleiter/in stellt die Tageskerze in die Mitte und zündet diese an. Das Kind entscheidet, ob an diesem Tag gemeinsam ein Fingerspiel, ein Lied, eine Erzählrunde o.ä. durchgeführt wird. Im Anschluss wird der Kalender aktualisiert. Im Zuge der Partizipation können die Kinder ihre Wünsche formulieren, ihre Anliegen einbringen, diskutieren und damit Einfluss auf den Alltag in der Kita nehmen. Nach dem Morgenkreis sind alle Räumlichkeiten mit ihren Bildungsbereichen, sowie das Außengelände geöffnet.

Auch die jüngeren Kinder haben die Möglichkeit an Entscheidungen in zeitlicher Überschaubarkeit und im kleineren Kreis der vertrauten Kindergruppe mitzuwirken.

 

Freispielphase:

Das Freispiel ist das Herzstück im Tagesablauf. Es ist die wichtigste Zeit des Tages. Sie gibt den Kindern die Gelegenheit, das Spiel nach eigenen Interessen und Neigungen zu gestalten.
Freispiel heißt freies Wählen von Spielhandlung,-verlauf,-partner,-dauer,-material und Art und Ort des Spieles.
In unserer Einrichtung nimmt das Freispiel eine entscheidende Rolle ein. Die Kinder benötigen viel Zeit und Raum, eigene Ideen zu entwickeln und diese auszuleben.
Das Kind hat während der Freispielphase die Gelegenheit zum Schaffen und Gestalten, zum Betrachten, Nachmachen und Selbsterfinden, zum Entdecken und Erkennen.
Während der freien Zeit werden kontinuierliche Aktivitäten vom Team angeboten, u.a. Tanz & Yoga oder ein Musikalisches Angebot (mittwochs), Kochen und Backen (donnerstags) die Hallo-Gott-Runde (freitags) sowie flexible Angebote, u.a. Spiel- & Singkreise.

 

Geburtstage:

An diesem besonderen Tag können die Kinder einen Kuchen oder Obst- und Gemüsesnack mit in die Einrichtung bringen, die gemeinsam bei der Geburtstagsfeier im Morgenkreis ihrer Stammgruppe verzehrt wird. Eine Erzieherin bereitet auf Wunsch des Kindes eine Geburtstagskrone oder Stirnband vor. Das Geburtstagskind sitzt mit zwei selbst ausgewählten Gästen an einem Tisch, der mit Kerzen und Tischschmuck gedeckt ist. Das Kind sucht sich aus der Geburtstags-Schatztruhe ein kleines Geschenk aus. Es werden Geburtstagslieder gesungen, sowie nach Wünschen der Kinder Bewegungsspiele durchgeführt.

3.2 Verpflegung
Frühstück:

In der Zeit von 07.00 Uhr–10.30 Uhr können die Kinder selbst entscheiden, wann sie sich im Café zum Frühstück einfinden möchten. Die Kinder bringen von zu Hause ein gesundes Frühstück mit. Die gemeinsame Zeit wird für intensive Tischgespräche mit Spielpartnern und der zuständigen Erzieherin in der Cafeteria genutzt. Obst- und Gemüsespenden von den Familien werden neben den eigenen mitgebrachten Speisen zum Verzehr angeboten.

 

Mittagessen:

Das Mittagessen wird uns von unserm Bio-Caterer Rebional gekühlt geliefert, sodass es in der Einrichtung fertig gegart wird, damit die Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben. Das Essensangebot setzt sich aus drei Vegetarischen.-, einem Fisch.- und einem Fleischgericht (kein Schwein) zusammen.

Einmal in der Woche wählen die Kinder im Morgenkreis mit Hilfe von Bildkarten ein Essensgericht aus. Jedes Kind erhält einen Muggelstein und stimmt damit für ein Essen ab. Das Essen mit den meisten Muggelsteinen (Zusammenrechnung aus fünf Gruppen) wird bestellt.

Das Mittagessen wird um 11.30 Uhr (35 Stundenkinder) und um 12.30 Uhr (45 Stundenkinder) eingenommen.

Nach der gemeinsamen Mittagszeit haben die Kinder die Möglichkeit sich mit einer Kollegen/in im Ruheraum einzufinden und auszuruhen. Ansonsten stehen das Außengelände bzw. die Räumlichkeiten zum weiteren Spiel zur Verfügung.

Um 14.30 Uhr findet ein gemeinsamer Snack mit Obst und Gemüse statt.

3.3 Räume
Unsere Kindertageseinrichtung Bethanien beherbergt fünf Gruppen auf zwei Etagen.

Im Erdgeschoss befindet sich die Eingangshalle mit Rezeption, sowie der Infowand, der Küche und das Kindercafé. In diesem Bereich liegen ebenfalls die Toiletten für die Erwachsenen, das behindertengerechte WC und das Büro der Kitaleitung.

Von der Eingangshalle ausgehend erstreckt sich der lange Flur bis in den hinteren Bereich der Einrichtung. Davon abgehend befinden sich der Rollenspielbereich mit angrenzender Bibliothek, der Bauraum mit angrenzendem Nebenraum, ein Ruheraum sowie zwei Waschräume, ein Wickelraum und Garderoben für die Kinder von 2-6 Jahren.

Im hinteren Teil des Erdgeschosses sind die Kinder von 1 bis 3 Jahren untergebracht. Vom großzügigen Gruppenraum gehen der Schlafraum, sowie das Atelier und der Bewegungsraum ab. Ein Waschraum, ein Wickelraum und die Garderobe runden die eigenen Räumlichkeiten ab.

Eine Nische im hinteren Gebäudebereich wird für die religionspädagogische Arbeit genutzt.

Über das Treppenhaus bzw. den Aufzug wird der Zugang zum Obergeschoss ermöglicht.

Im großflächigen Foyer befindet sich ein zusätzlicher Essensbereich. Davon abgehend befinden sich der Teamraum, eine weitere Küche, zwei Erwachsenen-WCs, sowie unser Bewegungsraum.

Ein langer Flur führt zum Atelier, mit einem Nebenraum für handwerkliche Tätigkeiten, eine Lernwerkstatt mit angrenzender Leseecke und Nähbereich. Neben den Garderoben stehen den Kindern im Obergeschoss zwei Waschräume, ein Wickelraum, sowie ein weiterer Ruheraum zur Verfügung.

 

Außengelände:

Wir verfügen über eine umfangreiche Gartenfläche mit altem Baumbestand, die sich hinter dem Kindergartengebäude befindet. Integrierte Sandkästen, Schaukeln, eine große mehrstufige Terrasse mit Wasseranschluss, sowie Spielhäuser bieten viel Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Weiter Spielgeräte, u.a. Fahrzeuge, Sandspielzeug, Wippen etc. sind in unserer Holzlaube untergebracht und werden täglich genutzt.

4. U3-Konzept
Die Aufnahme in unseren Kindergarten bedeutet gerade für die jüngeren Kinder eine erste Trennung von den Eltern. Von daher ist es uns sehr wichtig, diesen Prozess mit liebevollen Bezugspersonen, die sich Zeitnehmen, einfühlsam zu Begleiten. Eine emotionale Bindung und Vertrauen sind Grundsteine für die gesamte Kita-Zeit.

In unserer U3-Gruppe werden zwölf Kinder im Alter von 1-3 Jahren von drei Erzieherinnen im geschlossenen Konzept betreut.

Die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren stellt besondere Heraus,- und Anforderungen.

Zuwendung und Zuneigung, Verlässlichkeit und Sicherheit, Geborgenheit und Schutz, sowie Wiederholungen und Orientierung an festen Abläufen sind die wichtigsten Bestandteile unserer Arbeit.

Jedes Kind ist Einzigartig und von daher gehen wir ganz individuell auf jedes einzelne Kind ein. Den Kindern stehen verschiedene Materialien/Angebote zur Verfügung, um sich selbständig, frei und individuell entwickeln zu können.

Unsere Räumlichkeiten sind so gestalten, dass sie den Kinder Sicherheit, Struktur und Geborgenheit bieten.

Bewegungsfreiheit ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung, um sich frei und individuell zu entfalten. Die unterschiedlichen Materialien (Schwämme, Wäscheklammern, Tücher etc.) sind frei zugänglich und werden regelmäßig ausgetauscht. Somit können die Kinder ihren Interessen und Bedürfnissen nachgehen. Jederzeit besteht die Möglichkeit sich auszuruhen und zurückziehen. Dazu stehen den Kindern ein Gruppenraum verschiedene Räume zur Verfügung.

5. Partizipation
Unter Partizipation verstehen wir eine ernst gemeinte, altersgemäße Beteiligung und Mitbestimmung der Kinder im Rahmen von Erziehung und Bildung.

Partizipation ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Begriff in der Diskussion um frühkindliche Bildung und Erziehung geworden. Dazu gehört das Recht auf Beteiligung, Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Einbeziehung, aber auch Beschwerde. Partizipation ist als pädagogischer Grundsatz in unserer Einrichtung festgeschrieben.

Voraussetzung für eine gelingende Partizipation ist ein von Vertrauen geprägtes Verhältnis zwischen den päd. Kräften und den Kindern. Es ist uns wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Kinder sicher und geborgen fühlen und durch geeignete Rahmenbedingungen ihre Meinungen und Empfindungen frei äußern können und dabei lernen die Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse anderer Kinder zu akzeptieren.

Geeignete Verfahren zur Beteiligung und Beschwerde von allen Kindern werden in unserer Kita folgendermaßen in die Praxis umgesetzt:

 

Räumlichkeiten/Gestaltung:

– freiwählbare Bildungsräume

– ein bedürfnisorientiertes und vielfältiges Materialangebot

– Ideen der Kinder zu den Räumlichkeiten und Materialien werden begrüßt und

in den Alltag mit eingebunden.

 

Kommunikationsformen:

Die Kinder haben im Alltag jederzeit die Möglichkeit ihre Anliegen in unterschiedlicher Form mitzuteilen:

– persönliches Gespräch mit einer Person ihrer Wahl

– durch die wahrnehmenden Beobachtungen und dem täglichen Austausch mit den Kindern sind die Mitarbeitenden für verbale und nonverbale Beschwerden sensibilisiert, nehmen diese ernst und agieren individuell indem sie sich:

è auf Augenhöhe des Kindes begeben

è die Beschwerde verbalisieren

è gemeinsam Lösungsstrategien erarbeiten

 

Konflikte:

 

 – Konfliktlösungsstrategien, Grenzsetzungen und Konsequenzen werden mit 

den Kindern entwickelt (dabei nutzen wir Materialien wie z.B. Fotos,

Friedenstisch, Rollenspiel)

– Der Austausch über Gefühle nimmt einen hohen Stellwert ein (durch den 

Friedenstisch & Beschwerdemanagement im Morgenkreis),

 

Ruhezeiten / Pflege:

Dem individuellen Schlaf- und Ruhebedürfnis der Kinder wird in unserer Kindertageseinrichtung entsprochen.

– wir bieten den Kindern individuelle Rückzugsmöglichkeiten in den Ruheräumen an, um zu schlafen oder sich entspannen zu können.

 

– die Pflegesituation in unserer Kindertageseinrichtung wird nach den Bedürfnissen der Kinder gestaltet. Im Sinne der Partizipation darf sich jedes Kind seine Erzieherin für die Pflegesituation aussuchen.

 

Geburtstage, Festgestaltung, Aktivitäten:

– jedes Kind darf bezüglich seines Geburtstages entscheiden, ob und wie es seinen Geburtstag feiern möchte

– mit wem es ggf. am Geburtstagstisch sitzen möchte, ob es einen Geburtstagskuchen, Eis oder Obst/Gemüse mitbringt

Bei der Festgestaltung und bei besonderen Aktivitäten werden die Kinder in folgenden Punkten beteiligt:

– Themenauswahl (z. Bsp. Sommerfest usw.)

– Eigenbeteiligung an den Aktionen

– die Kinder entscheiden, ob sie an Angeboten (u.a. Tanzaufführungen, Theateraufführungen, Besuch des Seniorenheims Haus Gloria, Kochen & Backen, Hallo-Gott-Runde, musikalische Angebote u.ä.), teilnehmen möchten

– sie gestalten und bestimmen den Ablauf der jeweiligen Festlichkeiten konstruktiv, sowie partizipativ mit

 

Gruppenzusammensetzung / Bezugserzieherin:

Die Gruppenzusammensetzung wird von der Kindertageseinrichtung vorgegeben. Die Kinder können den/die Bezugserzieher/in frei wählen.

Die Mitarbeitenden erstellen eine Aufstellung nachfolgendem Muster und erarbeiten mit den Kindern Regeln und Absprachen für die Selbst- und Mitbestimmungsfähigen Bereiche:

 

Selbstbestimmung:

– Spielen: Wo? Was? Mit wem?

– Frühstücken & Trinken: Wann, Was, Wieviel

– Ruhe und Schlafen: Wann, Wie, Wo

– Körperkontakt

– Wickeln & Toilettengang

– Teilnahme an Angeboten

 

Mitbestimmung:

– Feste & Feiern

– Aushandeln von Regeln

– Raumgestaltung

– Projektgestaltung

– Materialangebot

 

Fremdbestimmung:

– Bring- & Abholzeiten

– Essenszeiten

– Stammgruppenzugehörigkeit

– Bestehende Sicherheitsregeln

 

Die Beteiligungsformen werden regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hinsichtlich folgender Kriterien überprüft:

– haben die Kinder die Möglichkeiten zur Mitwirkung wahrgenommen, wie viel Bereitschaft gab es, um die Ideen der Kinder umzusetzen (im Team und bei den Kindern)

– wie viele Ideen der Kinder wurden realisiert

– hat das demokratische Verhalten der Kinder untereinander zugenommen

– haben die Eigenständigkeit und die Verantwortungsbereitschaft der Kinder zugenommen

– in welchen Situationen werde ich als Erzieher/In weniger gebraucht

 

Außerdem wird die Zufriedenheit der Kinder jährlich, mit Hilfe eines Fragebogens, ermittelt.

6. Bildungsbereiche
Die Grundlage für die Bildung der Kinder ist die Bildungsvereinbarung NRW mit den o.g. Bildungsbereichen und den folgenden dazugehörigen Selbstbildungspotentialen:

Über die:

– Körpersinne

– Fernsinne

– Gefühle

Durch:

– Eigenkonstruktion

– Fantasie

– Sprachliches Denken

– Naturwissenschaftliches logisches Denken

Je mehr Sinneswahrnehmungen das Kind machen kann, desto effektiver lernt es. Kinder lernen durch ihr eigenes Tun und Handeln, sie erarbeiten sich ihre Kenntnisse durch eigenes Forschen und Entdecken. Eigene Erfahrungen sind daher sehr wirksam. Ein Kind kann nur entsprechend wie in Abhängigkeit seines Entwicklungsstandes, seinen bisherigen Erfahrungen sowie Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten lernen. Das Lernen findet somit sehr individuell je nach eigenen Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes an dessen Lebensumwelt statt.

6.1 Religionspädagogik
Wir legen Wert auf eine, in den Alltag integrierte, religionspädagogische Arbeit. Voraussetzung hierfür ist der liebevolle, achtsame und verantwortungsvolle Umgang miteinander.
Religion wird in unserer Einrichtung zum einen alltäglich gelebt, zum anderen durch die Gestaltung und Teilnahme an Gottesdiensten wie Advent, Heiligabend, Ostern etc. belebt. Während unserer täglichen pädagogischen Arbeit singen wir mit den Kindern religiöse Lieder und hören christliche Gebete. Wir thematisieren biblische Geschichten, besprechen christliche Feste und lernen andere Religionen kennen und achten.
Bildung in Kindertageseinrichtungen benötigt Religion, da religiöse Bildung eng mit allen anderen Bildungsaufgaben zusammenhängt und die pädagogische Ausgestaltung von Einrichtungen die Berücksichtigung von Religion erfährt.
Die Bildungsbedeutung von Religion lässt sich in mehreren Hinsichten verdeutlichen:

– Sprachliche und kognitive Bildung durch biblische bzw. religiöse Geschichten

– Emotionale Bildung durch die Verbundenheit mit Gott und anderen Menschen

– Soziale Bildung durch religiös ausgestaltete Gemeinschaftserfahrungen und gemeinschaftliche Rituale

– Ethische Bildung durch religiös begründete Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität

– Ästhetische Bildung durch religiöse Lieder und Musik, Symbole und künstlerische Ausdrucksformen

6.2 Club der wilden Pferde

Der Club der wilden Pferde ist eine Intensivgruppe der 5-6jährigen Kinder. Sie finden sich in einer Kleingruppe zusammen, sodass wir individueller und verstärkter auf einzelne Themen eingehen können. Zu diesen bestimmten Themen führen wir mit den Kindern die unterschiedlichsten Aktivitäten durch, die mit einer Gesamtgruppe in diesem Rahmen nicht möglich wären.
Unser Ziel ist es nicht, Lerninhalte der Grundschule vorweg zu nehmen, sondern den Kindern elementare Voraussetzungen für das Lernen und das soziale Miteinander zu vermitteln.
Die Kinder dabei individuell zu fördern und das Sozialverhalten zu stärken, um die nötige Schulreife erlangen zu können, ist unser Hauptziel.

Folgende Themen werden angeboten:

– Selbstwahrnehmung

– Mein Körper

– Gesunde Ernährung

– Formen/Farben/Mengen

– Verkehrserziehung

– Mini-Sportabzeichen etc.

Besuche bei:

– Sparkasse

– Polizei

– Polizeipuppenbühne

– Feuerwehr

– Zahnarzt etc.

6.3 Inklusion
– Inklusion ist für unser pädagogisches Team, die Kinder und Eltern selbstverständlich und wird aktiv gelebt. Es spiegelt sich im täglichen Leben, in unserem Herzen und in unserer Gruppenstruktur wieder.

Bei uns sind alle Kinder und ihre Familien herzlich willkommen und gehören dazu, unabhängig von Förderbedarf, Herkunft, Religion, Alter, Sexualität, Erstsprache oder Entwicklungsstand.

– Neben unserem Konzept ist auch unser Alltag auf die bunte Vielfalt unserer Kinder ausgelegt. So achten wir stets darauf, alle mit einzubeziehen und allen zu ermöglichen, teilzunehmen.

Alle Kinder haben die gleichen Rechte und jeder ist ein wichtiger Teil unseres Zusammenlebens. Darüber hinaus hat jeder individuelle Bedürfnisse, auf die wir uns stets einstellen und die wir in unserem Alltag berücksichtigen.

– Weiterhin ist es uns sehr wichtig, die Diversität und die Genderneutralität mit einzubeziehen. Jedes Kind soll sich so entwickeln können, wie es möchte und nicht durch geschlechtsspezifische Stereotypisierungen und

die Erwartungen der Gesellschaft in eine bestimmte Rolle gedrängt werden.

 

Integration:

– jedes Kind, das aufgrund eines erhöhten Förderbedarfs (Entwicklungsverzögerung im körperlichen oder geistigen Bereich) besondere Unterstützung benötigt, wird aktiv in den Kindergartenalltag einbezogen.

Unser Wunsch ist es, dass das Kind in die Gruppe integriert wird und sich bei uns wohl fühlt.

– die Förderung der Integrationskinder wird nicht isoliert angeboten, sondern möglichst mit den Aktivitäten der anderen Kinder im Tagesablauf verbunden. Die Kommunikation und Interaktion zwischen den Kindern wird so gefördert.

– da jedes Kind unterschiedliche Voraussetzungen und Bedürfnisse hat, stehen nicht Schwächen und Einschränkungen im Vordergrund, sondern jedes Kind soll sich im Rahmen seiner Möglichkeiten entwickeln.

– die Integrationskräfte haben die Möglichkeit gezielte Förderangebote in Einzel-oder Kleingruppen anzubieten. Dazu stehen verschiedene Räumlichkeiten wie der Bewegungsraum, das Atelier, die Lernwerkstatt, der Bauraum, der         

Rollenspielbereich, das Außengelände etc. zur Verfügung.

– die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team, den Eltern und den Therapeuten ist eine wichtige Voraussetzung für die Qualität und das Gelingen integrativer Erziehung. In diesem Sinne finden regelmäßig Entwicklungsgespräche zwischen 

allen Beteiligten statt, um sich über den aktuellen Entwicklungsstand und die daraus entstehenden pädagogischen Maßnahmen auszutauschen.

6.4 Alltagsintegrierte Sprachbildung
Die Unterstützung der kindlichen Sprachentwicklung ist fester Bestandteil des Bildungsauftrages von Kindertageseinrichtungen. Gerade der Sprache kommt bei der Wissensvermittlung und Bildungsvermittlung eine Schlüsselfunktion zu.

Mit Sprache werden Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht, Bedeutungen vermittelt, Erlebnisse verarbeitet, Erfahrungen ausgetauscht, Wünsche und Bedürfnisse geäußert, Zusammenhänge verstanden und Handlungen geplant. Sprache und Kommunikationsfähigkeiten sind grundlegende Voraussetzungen für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern.

Neben der Familie, die natürlich einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Sprachkompetenz hat, ist natürlich die Sprachförderung in der Kita von großer Bedeutung, zumal die Kinder eine lange Zeit des Tages bei uns verbringen.

Die Sprachförderung in unserer Einrichtung sieht folgender Maßen aus:

– alle Kinder sollen erfasst werden, unabhängig von Ihrem Sprachentwicklungsstand und Ihrer Muttersprache.

– Sprachförderung bzw. Sprachbildung ist im pädagogischen Alltag integriert. So werden Sprachanlässe, die sich im Spiel, beim Singen, Erkunden, bei den gemeinsamen Mahlzeiten, bei Gesprächen im Morgenkreis, beim Anziehen, beim 

Vorlesen, beim Backen, bei Bewegungsaktivitäten usw. ergeben, aufgegriffen und sprachanregend von uns gestaltet.

– wir nehmen die Äußerungen der Kinder ernst, sind gute Zuhörer, nehmen uns Zeit für die Anliegen der Kinder, schaffen eine freundliche, partnerschaftliche und harmonische Atmosphäre, damit die Kinder motiviert werden sich mitzuteilen.

– wir arbeiten in unserer Kita nach dem Entwicklungs-und Prozessbegleitenden Beobachtungsverfahren. Alle MA unserer Einrichtung sind in diesem Bereich geschult und unsere Sprachbeauftragte im Team nimmt regelmäßig an

Arbeitskreisen mit unserer Fachberatung und an Fortbildungen teil.

– als Hilfsmittel benutzen wir den Basik-Beobachtungsleitfaden (begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertages- einrichtungen).

7. Zusammenarbeit mit den Eltern
Die Zusammenarbeit mit unseren Eltern ist neben der Arbeit mit dem Kind – eine der wesentlichsten und mitunter anspruchsvollsten Aufgaben. Diese ist geprägt von einem hohen Maß an Interaktion, einem ständigen Dialog zwischen den Eltern und uns Fachkräften. Sie stellt sich als Prozess dar, der zum Wohle des Kindes von beiden Seiten aufrechterhalten wird. In der Zusammenarbeit wird eine vertrauensvolle Erziehungs- und Bildungspartnerschaft angestrebt.
Dabei werden die Eltern als unsere Partner angesehen, die mit uns zusammenarbeiten und den pädagogischen Prozess in der Einrichtung mitgestalten (Elternabende, Besuche in der Gruppe, Mitgestaltung bei Festen usw.).
Für eine gute Kooperation mit den Eltern sind Grundhaltungen wie Offenheit, Geduld, Akzeptanz, Kontaktfreude, Toleranz, Vertrauen und Dialogbereitschaft, sowie partnerschaftliche Umgangsformen unverzichtbar.
Der Austausch von Informationen ist dabei von großer Bedeutung, da er Transparenz schafft. Das heißt, die Eltern erfahren, wie sich der Alltag ihrer Kinder in der Einrichtung darstellt. Erzieherinnen erhalten Einblicke in die familiäre Situation und können so die Entwicklung besser beurteilen.
Wir sind ständig im Gespräch und freuen uns, wenn die Eltern interessiert sind und aktiv am Kita-Leben teilnehmen.
Um diese Zusammenarbeit zu pflegen und zu stärken, bieten wir folgende Formen der Elternarbeit in unserer Einrichtung an:

– Anmeldegespräch

– Aufnahmegespräch

– Elterncafé

– Thematische Elternabende

– Elternnachmittage

– Feste (Frühlingsfest, Adventsnachmittag)

– Gemeinsam gestaltete Gottesdienste

– Regelmäßige Treffen mit dem Elternrat

– Rat der Tageseinrichtung

– Entwicklungsgespräche

– Elterngespräche nach Bedarf

– Informationsnachmittage im letzten Kita-Jahr

– Informationsnachmittage für die neuen Eltern

Die Zufriedenheit der Eltern ist für uns von zentraler Bedeutung. Zur Ermittlung der Zufriedenheit führen wir geeignete Maßnahmen durch:

– die Zufriedenheit mit unserer Kindertageseinrichtung wird alle zwei Jahre durch einen Fragebogen ermittelt und das Ergebnis für die Eltern ausgehängt.

– die Zufriedenheit unserer Eltern mit dem Leistungsangebot und der Leistungserbringung ist erfasst und bekannt.

– die Ergebnisse der Maßnahmen sind Grundlage für unsere Bedarfsgerechte Gestaltung des Leitungsangebotes für die Eltern

 
Außerdem wird die Zufriedenheit der Eltern in dem jährlich stattfindenden Elterngespräch erfragt. Bei diesem Gespräch findet ein Austausch zwischen Eltern und Erzieher/innen über den Entwicklungsstand des Kindes statt. Des Weiteren ermöglichen wir den Eltern Verbesserungsvorschläge oder Dinge anzusprechen, die ihnen am Herzen liegen.

8. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationspartner

Die Zusammenarbeit mit Seniorenheimen in der Umgebung stellt einen wichtigen und beständigen Schwerpunkt in unserer pädagogischen Arbeit dar. Nicht jedes Kind kann kontinuierlichen Kontakt zu seinen Großeltern pflegen. Dabei ist die Begegnung zwischen den Generationen nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für Kinder eine große Bereicherung. Im 14tägigen Rhythmus besuchen wir uns gegenseitig und singen, spielen und unterhalten uns miteinander. Auch bei Festen beider Institutionen besuchen wir uns und beteiligen uns am Rahmenprogramm. Es ist für beide Seiten ein Highlight gemeinsam Zeit zu verbringen und ein gegenseitiges Annähern und Verständnis der anderen Generation aufbauen zu können.

Unsere Kooperationspartner:

– Stadtbücherei Gerthe

– Frühförderstelle

– Logopädische Praxis Partmann

– Heilpädagogische Praxis Mobile

– Ergotherapie-Zentrum Steinchen

– Feuerwehr an der Brandwacht

– Polizeiwache Langendreer

– Grundschulen

– Jugendamt

– Zahnarztpraxis Dr. Stemmermann

– Gesundheitsamt Zahngesundheit mit Dragi

Die Öffentlichkeitsarbeit ist in der Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Bochum-Nord integriert.